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Selbsterkenntnis

ist der Weg zur Besserung! Stimmt's?


Liebes wunderbares Wesen da draussen


Wer kennt diese Redensart nicht. Du etwa? Ehrlich? Also ich kenne sie sehr gut. Und zwar immer dann, wenn ich erneut auf der Stelle trete. Keinen Schritt weiter komme. Mir eingestehen muss, das geht wirklich nicht, ich kann das nicht. Dann, wenn ich zum zigsten Mal etwas noch einmal versuche, versuchte, obwohl ich das Resultat rein theoretisch schon kenne, kannte.


Wenn dann das weise, andere Handeln, genau so einfach wäre, wie das Erwachen in der Selbsterkenntnis. Die vielen Erfahrungen die wir machen, davor gemacht haben, bis es so weit ist, waren ja nicht ohne - doch wir sind aufgewacht - mit einigen Blessuren vielleicht. Und dann frage ich mich schon; war das wirklich unbedingt nötig? Sage mir dann: Ich hätte es doch wissen müssen. Es ist mir doch schon so oft passiert, warum konnte ich es nicht lassen?


Ist es die Hoffnung

Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich auch immer erst ganz zu Letzt. Auch meine… Noch so eine Weisheit, die mich manchmal an den Rand der Verzweiflung bringt. Warum? Weil ich schlicht nicht mehr weiss, was ich tun soll. Wie ich noch helfen sollte, müsste, könnte! Wenn sich jemand nicht verändern will, dann musst Du in lassen!?



Wahrnehmen, erkennen und dann...?

Ich habe in den letzten Tagen erneut ein paar Dinge wahrgenommen, von denen ich weiss, dass ich sie verändern muss. Bisher nicht bereit war.


Eines davon ist, anderen helfen zu wollen, die mich nicht um Hilfe gebeten haben. Und selbst wenn sie mich fragen, was ich an ihrer Stelle tun würde, was sie machen könnten - sie verharren im alten Muster. Leiden still vor sich hin. Auf den endlosen Stress, die Streitereien in der Familie, mit dem Lebensgefährten, den Kinder, dem Boss und und und folgen Krankheit, Unfälle - bis hin zum Burnout. Sie sind bereit, jedes Opfer zu bringen.


Es tut weh zuzusehen, wie sie den Weg aus ihrer eigenen «Truman-Show» nicht finden. Egal wie oft ich ihnen einen Lösungsvorschlag mache. Möglichkeiten aufzeige, aus wie vielen unzähligen Möglichkeiten sie wählen könnten, nichts! Sie verweigern sich selbst. Sie wiederstehen standhaft der Versuchung glücklich zu sein.


Bin ich es wert glücklich zu sein?

Sie glauben wohl, sind unbewusst im tiefsten Inneren überzeugt davon, dass sie es nicht wert sind Freude und Leichtigkeit in ihr Leben zu lassen. Dass an ihnen etwas falsch sein muss. Sie es nicht anders verdienen. Die anderen so wie so schon denken, dass....!


Daher leben sie weiterhin das Leben, das sie kennen, in dem ihnen alle Protagonisten wohl bekannt sind. Und in diesem Stück geht es immer um die anderen. Sie wissen was von ihnen erwartet wird, wenn der andere nur pieps macht.


Sie entscheiden sich immer für andere - gegen sich selbst!

Sie sehen alles was auf dieser Welt nicht gut läuft. Wie uns die Pandemie vor neue Herausfoderungen stellt. Dabei haben sie den Blick, das Gefühl für sich selbst längst verloren. Was andere tun müssen damit es besser wird, können sie formulieren. Wenn um sie selbst geht.... ?


Selbsterkenntnis

Zugegeben, ganz schön schwierig. Es muss immer erst wehtun, ein Bisschen wenigsten, bis wir reagieren. Haben wir Kopfschmerzen, wissen wir meist sehr schnell warum und haben ein Pülverchen zu Hand. Wenn wir jedoch anfangen prophylaktisch Schmerzmittel bereits morgens zum Kaffee einzunehmen, ist eine Abhängigkeit nicht weit.


Ah, Du glaubst nicht, dass Menschen das tun? Die gesammelten Daten vom Bundesamt und die Wasserproben zeigen klar auf, dass all die gekauften Medikamente - ob Rezept pflichtig oder nicht - auch geschluckt werden.


Die Burnout-Anzeichen, diese roten Warnflaggen, wahrnehmen, erkennen und handeln, ist wahrlich nicht einfach. Bei einigen meiner Bekannten flattern sie schon seit geraumer Zeit, sehr langer Zeit auf Halbmast. Das blöde daran ist, ein Burnout verläuft nicht linear.



Klienten erzählen mir von den Zuständen zuhause und im Betrieb. Jedes noch so kleine Lüftchen, wächst zu einem Sturm heran und droht zu eskaliern. Sie erzählen von Handlungen, von Aggressionen, Gewalt, von irrationalen Entscheidungen....


In Partnerschaften, in Familien, Abteilungen und ganzen Betrieben herrschen Zustände, dass beinahe die Luft brennt. Alle Burnout-Anzeichen sind für jeden, wären deutlich erkennbar, werden jedoch nicht als solche wahrgenommen. Mit einfältigen Floskeln abgetan. Jeden besseren Wissens zum Trotz missachtet, schlicht ignoriert. Mehr noch - schön geredet.


Von Führungsleuten gar abgetan mit: für die Work-Life-Balance ist jeder selbst verantwortlich!


Wahrnehmen, wissen, anspreche und handeln

  • Doch, wie bitte soll man jemandem klar machen, was man wahrnimmt?

  • Welche Gefahren lauern, wenn keine Änderungen vollzogen werden?

  • So ansprechen, dass der Betroffene uns zuhört, wahrnimmt und selbstverantwortlich handelt, bevor es zu spät ist?

Meine und sicher auch deine Erfahrungen sind, dass das «Schönreden» so viel einfacher ist. Wir uns selbst gerne trösten mit:

  • sorry, es war nicht so gemeint...

  • das bin ich, du kennst mich doch...

  • es ist alles halb so schlimm...

  • heute bin ich etwas im Stress...

  • das wird schon wieder....

  • das Projekt ist bald vorbei...

  • wenn meine Frau/mein Mann/mein Chef endlich dies (...) tut... ist alles gut...

  • der momentane Druck ist nur Corona bedingt...

  • diesem Befehl von ganz oben kann ich mich nicht entziehen, sonst werde ich arbeitslos...

  • in meinem Alter noch einen neuen Job finden, unmöglich...

  • ich muss ja nur noch ein paar Jahre durchhalten...

  • da müssen wir alle durch...

  • Druck gehört zu meinem Job schlicht dazu...

  • das ist heute halt einfach so...

  • ich geh zum Arzt und lass mir ein paar Tabletten verschreiben für...

  • das wird schon wieder, das mit dem schlafen...

  • nächstes Jahr gönnen ich mir lange, sehr lange Ferien...

  • ja aber und eigentlich ist alles gar kein Problem...

  • ich habe jetzt einfach gerade keine Zeit...

  • doch für einen Drink reicht es gerade noch, lass uns anstossen...

  • und das Thema ist gewechselt...


3-Insel-Standpunktanalyse


Eine klarer Standpunkt ist dringendst angesagt. Und zwar für alle 3-Inseln:


«Ich»

«Berufsleben» und

«Sozialleben».


Umso klarer die Analyse, umso klarer sind die Chancen erkennbar. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen für weise Handlungen. Einen Schritt- für Schritt Plan, der die Interaktion im Systems jeder Zeit berücksichtig. Korrekturen angebracht werden könnten, sollte sich der eingeschlagene Route nicht zielführend sein.


Schritt für Schritt über jede Insel: Schritt 1, Schritt 2, Schritt 3, Schritt 4, Schritt 5, Schritt 6


Dazu braucht es jedoch mehr als ein paar Stunden Zeit und vor allem eine neutrale Person, die niemandem nach dem Mund redet. Als Coach und Consultant arbeite ich mit Betroffenen, Familien, Teams, ganzen Betrieben, eigene kreative Lösungen zu finden.


Coaching und Consulating, Mediation ist mein Beruf

Ja klar, danach selbstverantwortliches Handeln ist mit Effort, Verzicht, Kosten und unter Umständen auch mit grossen Ängsten verbunden. Und ja, es stimmt, klar ist jedem, das Selbstverantwortung auch Selbstfinanzierung bedeutet. Denn erst nach dem grossen Knall übernimmt die Krankenkasse alle Kosten! Und die Verantwortung für das nackte Leben übernimmt wer?


Fragen die offen bleiben

Nach dem Burnout, während der Erholung, der Reha:

  • wer trägt den Selbstbehalt?

  • wie lange wird es dauern?

  • wird der volle Lohn weiterhin bezahlt?

  • wer übernimmt deine Arbeitsstelle, deinen Job?

  • wird eine Rückkehr in den angestammten Beruf möglich sein?

  • wie wird es deinen Liebsten dabei gehen?

  • werden sie zu dir halten?

  • wird die Beziehung diesem Druck standhalten?

Es bleiben Fragen und Unsicherheiten, genau wie bei mir, wenn es ums Helfen geht.


Meine Erkenntnise, meine Wahrnehmungen sind sehr klar: ein Burnout ist heute gar nicht mehr so schlimm. Jeder hatte ja schon eins. Prahlt sogar damit. Will schlicht nichts ändern, sich verändern, selbstverantwortlich vorbeugen, warum auch?! Hart? Zu hart? Oder doch die Wahrheit?


Nach dieser Geschichte, die mir ein Betroffener für das Radio erzählte, war und bin ich bis heute ziemlich ratlos. Warum tun wir uns das an? Eine Kollegin hat es schon wieder volle Breitseite erwischt und wartet jetzt mehrere Wochen, bis ein Platz in der Klinik frei wird. Ein weiterer Kollege hat diese Woche einen deftigen Unfall gebastelt, den ihn klar ausgebremst hat und für eine Weile zur Ruhe zwingt. Wird er verstehen, Selbsterkenntnis erlangen? Die Chance nutzen?


Es grüsst dich eine zurzeit ziemlich ratlose Lösungsflüstererin

Ruth



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